Infos zur Reise

Der Frühling im Baltikum ist nur kurz und geht manchmal schon nach wenigen Tagen in den Sommer über. In dieser Zeit sind die Bäume noch kahl und manchmal finden sich noch Schneereste in den Wäldern der “Western-Taiga”. Doch die Natur erwacht jetzt zu neuem Leben. Nach einem schier endlosen Winter sind überall Vogelschwärme unterwegs. Zugvögel wie Schwarzstorch und Schelladler kehren heim und beziehen ihre Reviere. Spechte trommeln in den Wäldern und Birkhähne versammeln sich auf den Turnierplätzen am Rande der Regenmoore. An den Küsten und vor den Inseln der Ostsee sind noch Eisreste zu sehen, doch dazwischen halten sich bereits viele arktische Enten und Seetaucher auf. Die hellen und windstillen Mondnächte sind jetzt gut geeignet um Habichts- und Sperlings zu hören und zu sehen. Unsere Tour führt uns in den waldreichen Nordwesten Estlands bis nach Haapsalu mit seiner wuchtigen Bischofsburg, den riesigen Regenmooren und den vorgelagerten Inseln der Ostsee.

Birkhahn, Auerhahn, Ohren-, Stern- und Prachttaucher, Eis-, Samt- und Trauerente, Weissrücken- und Dreizehenspecht, Kiefernkreuzschnabel, Haselhuhn, Schell- und Schreiadler, Schnee- und Spornammer sowie Elche und Ringelrobben.


Estland – Spechte, Eulen und arktische Wintergäste

Naturkundlich-ornithologische Frühjahrsexkursion nach Estland

1.Tag: Estlands Hauptstadt und Eulenexkursion in der “Western Taiga”

Sie fliegen morgens nach Tallinn, Estlands Hauptstadt. Am Flughafen treffen Sie ihren deutschen Reiseleiter, Andreas Weber und estnische Spezialisten, die uns während der Reise begleiten. Im bequemen Kleinbus fahren wir zunächst in den Nordwesten des kleinen Landes. Schon unterwegs halten wir, denn überall sind Trupps verschiedener Drosselarten, Gänse und Kraniche unterwegs. Über den Feldern rütteln Rauhfußbussarde oder es zeigt sich ein Merlin auf der Jagd nach Kleinvögeln. Unsere Ferienhausanlage liegt nur unweit der Ostsee und ist herrlich eingebettet in einen Dünenkiefernwald. Erlenzeisige und Kiefernkreuzschnäbel sind hier Brutvögel. Gleich den ersten Abend nutzen wir zu einer Eulenexkursion, um Habichtskauz oder Sperlingskauz zu beobachten.

2.Tag: Birkhahnbalz

An diesem Morgen brechen wir sehr früh auf, um sowohl die Birkhahnbalz als auch Auerhähne zu erleben. Beide Arten sind in Mitteleuropa akut vom Aussterben bedroht. Die großen Turnierplätze der Birkhähne liegen am Rande riesiger Regenmoore, auf denen auch Goldregenpfeifer und Uferschnepfen vorkommen. Immer konnten wir hier Elche sehen, ebenso wie den Merlin. Die Auerhahnbiotope sind auch Brutgebiete des Kiefernkreuzschnabels. Nach einer Pause und kurzer Regeneration, fahren wir an den „Limikolenstrand“ – eigentlich eine Flussmündung zur Ostsee. Die sehr nahrungsreichen Flächen werden von Alpenstrandläufer, Brachvögeln und Sandregenpfeifern aufgesucht. Auf Gut Lyckholm, der deutsch-baltischen Familie von Rosen, werden wir Mittag essen und viel über die Geschichte des Baltikums erfahren. Das Seengebiet bei Silma erreichen wir zu Fuß. Hier erwarten wir Rohrdommel, Rothalstaucher, Zwergsäger und durchziehende Entenarten. Die Halbinsel ist ein wichtiger Rastplatz für nordische Gänse, unter denen sich mitunter Zwerggänse aus Schweden aufhalten.

3.Tag: Kap der nordischen Taucher, Lagunenstadt Haapsalu und Matsalu-Nationalpark

Am Morgen besuchen wir das Kap Pöösaspea – der beste Ort im Baltikum für Stern- und Prachttaucher auf dem Durchzug. Auch Eis-, Samt- und Trauerenten lassen sich sehr nah beobachten. Zeitweise kommt es zu einem starken Durchzug von Sperbern, Kornweihen und vor allem Rauhfußbussarden. Immer wieder überrascht die nordwestlichste Spitze Estlands mit hocharktischen Arten (Schneeammer, Strandpieper, Seidenschwanz). Danach suchen wir im am Tanajärv nach Raubwürger und Dreizehenspecht. Gleich falls sollten wir hier den Steinadler entdecken. Der Abend ist wieder den Eulen vorbehalten. In den letzten Jahren haben unsere estnischen Spezialisten wir immer mehr Brutplätze des Habichtskauzes gefunden – ein eindrucksvolles Erlebnis diese riesige Eule am Nest beobachten zu können.

4.Tag: Dünenkiefernwald und Findlinge am Strand

Den heutigen Tag nutzen wir, um uns die spannende Umgebung der Ferienanlage anzuschauen. Die Wälder sind naturbelassen und Heimat des Haselhuhns, des häufigsten aber auch scheuesten Raufußhuhns im Baltikum. Es ist insofern nicht ganz leicht diesen vorsichtigen Vogel, für mehr als ein paar Sekunden zu Gesicht zu bekommen. Der Strand vor den Ferienhäusern ist nicht verbaut und schier endlos. Es ist sehr unwahrscheinlich in den flachen Küstengewässern ein Schiff zu sehen, dafür liegen umso mehr unzählige Findlinge im Wasser. Entlang der Küste sind an manchen Tag viele Kleinvögel unterwegs, je nach Wind- und Wetterverhältnissen. Hinter dem Strand und den Dünen liegen bereits wieder Moore oder auf trockenen Standorten Wacholderheiden.

5.Tag: Maritimer Tag auf Hiiumaa

Heute wechseln wir unseren Standort. Unser Übernachtungsort ist Altmoisa, unmittelbar im Matsalu-Nationalpark. Ganz nahe sind die flachen Meeresbuchten, an denen tausende nordische Gänse und vor allem Zwergschwäne rasten. In den vorgelagerten Mooren zeigen sich Bekassinen bei der Balz und Waldohreulen auf Nahrungsflügen. Zuvor besuchen wir jedoch Hiiumaa, die zweitgrößte Ostseeinsel Estlands. Auf der 90-minütigen Überfahrt mit der Fähre lassen sich Meeresenten (Samt-, Trauer-, Berg- und Eiderenten) besonders gut beobachten, da das Schiff extrem langsam fährt. Hiumaa (schwedisch Dagö -Taginsel) ist nur an den Küsten bewohnt. Im Inselinneren finden sich ausgedehnte Wälder und Moore. An den nach Norden ausgerichteten und eisfreien Buchten der Insel wollen wir die Scheckente suchen, eine hocharktische Art, die hier ihre südlichsten Winterquartiere in der Ostsee hat. Am Abend kehren wir zum Festland zurück!

6.Tag: Ein Tag im Regenmoor

Wir verbringen heuten einen Tag im Regenmoor. Auf einem gut begehbaren Steg gelangen wir bis ins Zentrum, des baumlosen, uhrglasförmig aufgewölbten Moores. Hier finden wir auch Moorkolke, winzige Seen, die wie Augen in der Landschaft liegen. Noch sind nicht alle Brutvögel eingetroffen, aber wir hoffen auf Regenbrachvogel und Uferschnepfen. Sehr wahrscheinlich werden wir Steinadler und Raubwürger sehen. Am Rande des Moores sind Haselhuhn, Grau- und Dreizehenspecht zu Hause. Am Nachmittag fahren wir nach Haapsalu, einem ehemaligen Kurort russischer Zaren und des Komponisten Peter Tschaikowski. Auf der gut einsehbaren Lagune halten sich Zwergschwäne, viele Entenarten (Pfeif-, Spieß- und Löffelenten) und oft hunderte Zwergsäger auf. Ein kleiner Stadtsee beherbergt Ohrentaucher. Besonders für Fotografen ergeben sich phantastische Motive, da die Ohrentaucher nur wenig Scheu zeigen und sich auf geringer Distanz fotografieren lassen. Natürlich besichtigen wir auch die mächtige Bischofsburg der Stadt. Hier finden wir sicher den sehr hellen Nordischen Kleiber.

7.Tag: Spechte in “Vaike Roude”, Schell- und Schreiadler am Kasari

Der herrlich verwilderte Park vor dem verfallenen Herrenhaus “Vaike-Roude” ist ideal für die Beobachtung von Weissrückenspecht, nordischen Gimpeln, weissköpfigen Schwanzmeisen und Rotdrosseln.

Die dahinter liegenden Nasswiesen gehören schon zum 500 qkm großen Matsalu-Nationalpark. Hier ist die Beobachtung von Elchen immer sehr wahrscheinlich. Am Nachmittag fahren wir an den

Kasariflusses. Er liegt außerhalb des Schutzgebietes, mäandriert aber durch eine sehr abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Hier erwarten wir sowohl Schrei-, als auch Schelladler, die sich zu dieser Zeit auffälliger als im Jahresverlauf zeigen und besser zu sehen sind.

8. Tag: Mittelalter in Tallinn

Auf einer Frühexkursion halten wir am Strand nochmal Ausschau nach Schneeammern und Strandpiepern. Auch Spornammern ziehen regelmäßig auf ihrem Weg in die skandinavischen Brutgebiete an der baltischen Küste entlang.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Tallinn und besichtigen die noch intakteste mittelalterliche Stadt Europas. Sie hat immer noch das ursprüngliche Straßensystem aus dem 13. Jahrhundert. Die meisten Häuser aus dem 14. und 15. Jahrhundert stehen in ihrer ursprünglichen Größe und Form da. Gleichfalls sind alle wichtigen und repräsentativen Regierungsgebäude sowie die Kirchen Tallinns unversehrt. Nach der Stadtführung bringt uns der Reisebus zum nahen Flughafen und wir treten die Heimreise an.

Hinweise zur FSME-Impfung

Für eine Reise nach Estland zwischen April und Oktober wird vom Auswärtigen Amt eine Schutzimpfung gegen die sogenannte Frühjahr-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) empfohlen. Diese Art der Hirnhautentzündung kann in Risikogebieten, wozu ganz Estland gehört, durch Zeckenbiss übertragen werden. Wenn Sie also auf „Nummer Sicher“ gehen wollen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen und nach einer FSME-Schutzimpfung fragen.

Inklusivleistungen:

  • Flug ab Berlin nach Tallinn und zurück
  • 8 Tage / 7 Übernachtungen mit Frühstück im Mittelklassehotel
  • Halbpension
  • estnische Reiseleitung
  • Begleitung durch Andreas Weber
  • Stadtführung Tallinn
  • Alle Transfers vor Ort
  • Schiffstour zur Insel Hiiumaa

Preise

2.655,00€/Person im Doppelzimmer
2.795,00€/Person in Einzelzimmer

Reisezeit

13. April bis 20. April 2024
21. April bis 28. April 2024

weitere Informationen und Buchung:

info@nationalpark-service.de

Anfrage zu dieser Reise

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